Erfindergeist im Berner Seeland

Interview mit Mario Weber
Der 37-jährige Mario Weber hat vor sieben Jahren die Firma CREAMETAL übernommen. Im LinkedIn Interview spricht er über den aktuellen Geschäftsgang, seinen Lucky Punch und die aktuell grösste Sorge.

 

Mario, wie bist du mit der CREAMETAL ins erste Quartal 2022 gestartet?

Sehr gut, danke. Mit einer sehr hohen Auslastung, die wir massgeblich unserer neuen Richtmaschine CREA-WHEEL zu verdanken haben. Diese Innovation hat für den Geschäftsgang positive Auswirkungen und lässt uns beruhigt in die Zukunft blicken. Wir sind happy, das dürfen wir so sagen.

Erzähle uns von den aktuellen Projekten.

Im Moment dreht sich tatsächlich sehr viel um die CREA-WHEEL. Wir produzieren die dritte 25er Serie, die wir Ende Mai ausliefern wollen. Gleichzeitig stehen Inbetriebnahmen und viele Vorführtermine an. Parallel dazu läuft der Aufbau des deutschen Marktes mit unserer Partnerfirma in Rückholz/ DE. Auch hier kommen immer mehr Bestellungen rein. Und schon bald beginnt für uns Metallbauer die Messesaison, in der Schweiz und Deutschland. All jene, die schon mal an einer Messe waren wissen, wie zeitraubend diese Vorbereitung ist. Nun: Es wird uns nicht langweilig.

Mit der CREA-WHEEL scheint dir ein Lucky Punch gelungen zu sein. Warum kommt diese grundsätzlich «einfache» Erfindung erst heute auf den Markt?

Das werde ich oft gefragt und ich kann es mir auch nicht erklären. Möglicherweise wurde das Bedürfnis der „Kleinen“ vergessen, oder man hat es nicht ernst genommen. Denn grosse Richtmaschinen gibt es seit vielen Jahren. Wir von der CREAMETAL AG beschäftigen uns seit Jahrzehnten mit einer zentralen Frage: Was kann man in kleinen und mittelständischen Metallbau- und Schlossereibetrieben vereinfachen resp. verbessern? Als Antwort darauf entwickelten wir bereits mannigfache Lösungen für den Metallbau, und mit diesem Gedankengang ist auch die Richtmaschine CREA-WHEEL entstanden.

Innovationen gehören zum Alltag bei der CREAMETAL. Seid ihr bereits an weiteren Entwicklungen dran?

Wir würden die Zukunft verschlafen, wenn das nicht so wäre. Unsere Gedanken drehen sich bereits darum, was wir in einigen Jahren auf den Markt bringen können. Diese ersten Ideen entstehen heute. Mehr will ich nicht verraten.

Was hat sich in den vergangenen elf Jahren, seitdem du im Betrieb arbeitest, alles verändert?

Die Frage müsste anders gestellt werden: Was ist gleichgeblieben? Unsere Branche ist im Wandel und wir selbst entwickeln uns parallel dazu weiter. Was sicher massgeblich anders ist: Der administrative Aufwand hat sich übermässig vervielfacht. Sei es mit Zertifikaten, technischen Datenblättern oder auch in der Kommunikation per Mail. Das stresst mich. Weil ich überhaupt nicht der «Administrator» bin.

Kann man das als «Sorge» bezeichnen?

«Sorge» ist vielleicht der falsche Begriff, nennen wir es Baustelle. Ich bin dringend auf der Suche nach jemandem, der die ganze Administration schmeisst, mir den Rücken freihält und Ansprechperson für grosse und kleine Themen ist. Ich möchte diesen Bereich so schlank und produktiv wie möglich führen, damit wir uns auf die Wertschöpfung konzentrieren können. Eigentlich unglaublich, dass sich hier niemand findet. Ich bin dankbar für ganz viele Vorschläge.

Abschlussfrage: Wann bist du mit dem Jahr 2022 zufrieden?

Wenn es weiterhin so gut läuft, mein Team gesund, fröhlich und zufrieden mit der Arbeit des Chefs ist. Gleichzeitig möchten wir der Welt zeigen, was für grossartige Produkte wir herstellen. Und wenn die Zahlen am Ende des Jahres auch stimmen, ist es ein perfektes Jahr 2022.

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